Die Ortschaft La Oliva, in der rund 1.200 Menschen leben, liegt im Norden von Fuerteventura. Von La Oliva aus werden zehn weitere Ortschaften im Norden der Insel verwaltet.
Unter anderem gehören das Touristenzentrum Corralejo und die unbewohnte Insel Lobos zum Gemeindegebiet von La Oliva. Insgesamt hat die Gemeinde La Oliva rund 19.000 Einwohner und weist eine Fläche von 350 Quadratkilometern auf. La Oliva soll seinen Ortsnamen angeblich von den hier einstmals recht zahlreich wachsenden Olivenbäumen (Olea europea) erhalten haben. Zwischen den Jahren 1708 und 1859 war in La Oliva das Militärregiment der Insel Fuerteventura stationiert. Die Befehlshaber des Inselregiments residierten etwas außerhalb von La Oliva in der imposanten Casa de los Coroneles.
Die Pfarrkirche von La Oliva
Im Jahr 1711 wurde La Oliva zu einer eigenen Pfarrei erklärt. Die Pfarrkirche Iglesia de Nuestra Señora de la Candelaria stammt vermutlich aus dem späten 17. Jahrhundert und steht im Zentrum von La Oliva. Neben der Kirche von Betancuria ist sie die einzige dreischiffige Pfarrkirche auf Fuerteventura. Das Hauptportal der Pfarrkirche wurde aus dunklem Naturstein erbaut und bildet einen schönen Kontrast zur der weißen, dreigiebeligen Fassade. Auch der links vom Hauptportal angebaute Glockenturm besteht aus dunklem Naturstein.
Auf dem viereckigen, trutzigen Glockenturm der Kirche von La Oliva war bis in das 18. Jahrhundert ein Wachposten aufgestellt, der die Einwohner des Ortes vor Piratenüberfällen warnen sollte. Im Fall eines Piratenangriffs konnten sich die Menschen aus La Oliva in dem hohen Turm mit seinen mächtigen Mauern in Sicherheit bringen.
Im Inneren der Pfarrkirche von La Oliva ist ein großes Gemälde vom Jüngsten Gericht ausgestellt, das im Jahr 1732 vom Sohn des Gründers der Casa de los Coroneles gestiftet wurde. Im Jahr 1993 wurde die Iglesia de Nuestra Señora de la Candelaria zu einem besonders wertvollen Kulturgut erklärt.
Sehenswürdigkeiten in La Oliva
In und um La Oliva gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Etwas außerhalb des Ortes befindet sich das historische Landgut Casa de los Coroneles, in der die Militärbefehlshaber der Insel Fuerteventura rund 150 Jahre lang residierten. Sehenswert ist auch die Casa Mané, in der das Kulturzentrum Centro de Arte Canario untergebracht ist. Die Casa de la Cilla (spanisch: Zehnthaus) steht an der Strasse, die von La Oliva nach Cotillo führt. In dem ehemaligen Getreidespeicher kann heute das Getreidemuseum von Fuerteventura (Museo del Grano de la Cilla) besichtigt werden. Hier erfährt der Besucher, wie die Menschen auf Fuerteventura in den vergangenen Jahrhunderten Landwirtschaft betrieben. Im Museo Casa Marco im benachbarten Villaverde kann man inseltypische Produkte wie queso majorero (Ziegenkäse), traditionelle Keramikarbeiten oder Kaktuslikör kaufen. Einen Besuch lohnen auch die rund 500 Meter lange Höhle Cueva Del Llano de Villaverde und die Kapelle in Vallebron, die der Señora de los Dolores geweiht ist.
In den letzten Jahren wurden in La Oliva viele historische Gebäude restauriert, da der Ort als Verwaltungszentrum des Nordens stark von den Einnahmen aus dem Tourismus profitiert. Auf diese Weise konnte sich La Oliva unter anderem ein modernes Rathaus und großzügig angelegte Plätze und Alleen leisten.
Orte und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von La Oliva