Die unbewohnte Insel Lobos (spanisch: isla de los lobos) ist nur knapp 4,6 Quadratkilometer groß und liegt vor der Nordküste von Fuerteventura. Die Überfahrt vom Hafen von Corralejo nach Lobos dauert nur rund 20 Minuten. Verwaltungstechnisch gehört Lobos zum Gemeindebezirk von La Oliva.
Die Insel Lobos entstand, wie die übrigen Kanarischen Inseln auch, durch Vulkanismus. Ihr Alter wird auf lediglich 6.000 bis 8.000 Jahre geschätzt. Man geht davon aus, dass Lobos und Fuerteventura ursprünglich miteinander verbunden waren und erst später durch den Anstieg des Meeresspiegels voneinander getrennt wurden. Die isla de los lobos erhielt ihren Namen von den Mittelmeer-Mönchsrobben (Monachus monachus), die zu Beginn des 15. Jahrhunderts noch auf der Insel lebten. Auf Lobos wurden die Mittelmeer-Mönchsrobben (spanisch: lobos marinos) bereits im Verlauf des 15. Jahrhunderts ausgerottet. Heute schätzt man den Gesamtbestand der Art auf lediglich 350 bis 400 Tiere. Die Mittelmeer-Mönchsrobbe ist somit eines der seltensten Säugetiere Europas.
Im Jahr 1865 wurde an der Nordspitze von Lobos ein Leuchtturm, der Faro de Martiño in Betrieb genommen. Vorübergehend wurde auf Lobos auch etwas Landwirtschaft betrieben. Die zur Bewässerung der Felder angelegten Zisternen, sowie die Reste verfallener Bauernhäuser kann man heute noch auf der Insel besichtigen. Seit dem Jahr 1968 arbeitet der Leuchtturm automatisch. Die Familie des letzten Leuchtturmwärters blieb auf Lobos und betreibt heute das einzige Restaurant auf der Insel nahe der Anlegestelle für die Fähre.
Unterwegs auf Lobos
Lobos besitzt einen Naturhafen, in dem die aus Fuerteventura kommende Fähre festmacht. Hier liegt auch die winzige Siedlung El Puertito, die aus dem gleichnamigen Restaurant und ein paar Wochenendhäuschen besteht. In der Nähe von El Puertito befindet sich auch ein einfacher Campingplatz. Die meisten Tagesgäste die die Insel besuchen verbringen den Tag am Strand von Lobos, der playa de la calera. Hier kann man bei relativ ruhigem Wasser wie in einem Naturpool schwimmen. Im Jahr 1982 wurde Lobos zum Naturschutzgebiet erklärt. Dies bedeutet, dass für die Insel unter anderem ein striktes Bauverbot gilt. Auf Lobos wachsen zahlreiche Pflanzenarten, die auf Fuerteventura selten geworden sind. Viele Vogelarten kommen zum Brüten oder zur Nahrungsaufnahme auf die Insel. Zu Fuß lässt sich Lobos in rund zweieinhalb Stunden umrunden. Die höchste Erhebung der Insel ist die 127 Meter hohe Montaña de Lobos.