Die winzige Ansiedlung Cofete liegt an der stürmischen Nordwestküste der Jandía Halbinsel und gehört zur Gemeinde Pájara.


Die Fahrt von dem Touristenzentrum Morro Jable dauert auf einer recht gut ausgebauten Piste ungefähr eine halbe Stunde. Zunächst verläuft die breite Piste, die auch mit einem normalen PKW recht gut befahrbar ist, entlang der Küste nach Süden. Nach rund zehn Kilometern zweigt der Weg nach Cofete nach rechts in Richtung des Gebirgszuges ab, der die Halbinsel Jandía der Länge nach durchzieht. Nachdem der recht steile Anstieg bewältigt ist, erreicht man in einer Höhe von 223 m ü NN die Passhöhe Degollada de Agua Oveja. Hier wurde ein kleiner Aussichtspavillon errichtet, dessen große Panoramafenster Schutz vor dem teilweise stürmisch wehenden Nordwind bieten. Von der Passhöhe hat man einen herrlichen Ausblick auf die Siedlung Cofete und die nicht weit davon entfernte Villa Winter, die inmitten des Talkessels El Golfo liegen.

Nicht weit von Cofete entfernt erheben sich die fast senkrecht aufsteigenden Felshänge des Pico de Jandía, der mit 807 Metern höchsten Erhebung auf Fuerteventura. Auf dem weiteren Weg nach Cofete durchquert die Piste einen sogenannten cardonal, also einen relativ großen Bestand der Kanarischen Wolfsmilch (Euphorbia canariensis). Die zu den Wolfsmilchgewächsen gehörende Art ist aufgrund ihrer Fähigkeit Wasser zu speichern hervorragend an die durch Trockenheit geprägten Lebensbedingungen auf Fuerteventura angepasst.

Vergangenheit und Gegenwart von Cofete
Die ersten Siedler ließen sich in Cofete bereits im Jahr 1629 nieder. Zu dieser Zeit war die Halbinsel Jandía noch bewaldet und in der Nähe gab es einige Quellen. Mittlerweile gibt es in dem Gebiet fast keine Vegetation mehr und die einstmals vorhandenen Quellen sind versiegt. Zunächst wurde die Gegend um Cofete entwaldet und später durch Überweidung gänzlich in eine steinige Halbwüste verwandelt. Anfang des 20. Jahrhunderts verließen die meisten Bewohner den Ort um nach Teneriffa, Gran Canaria oder in die Neue Welt auszuwandern. Heute gibt es in Cofete lediglich ein einfaches Restaurant, um das sich eine Reihe kleiner Hütten gruppieren, die meist als Ferienhäuschen genutzt werden und den größten Teil des Jahres leer stehen. Nicht weit von Cofete entfernt liegt die mysteriöse Villa Winter, von der unter anderem behauptet wird dass Adolf Hitler hier einen geheimen Exilsitz geplant hatte.
