Die Ortschaft Triquivijate liegt rund drei Kilometer westlich von Antigua am Rande der zentralen Ebene von Fuerteventura. Triquivijate gehört mit seinen rund 600 Einwohnern zur Gemeinde Antigua. Nur rund zwei Kilometer nordöstlich von Triquivijate erhebt sich der Gipfel des Rosa del Taro, der mit seinen 593 Metern der höchste Berg im Osten von Fuerteventura ist.
Verfallene Bauernhäuser in Triquivijate
Früher lebte man in Triquivijate von der Landwirtschaft. Als das Klima auf Fuerteventura mit der Zeit immer trockener wurde, mussten jedoch viele Einwohner die Landwirtschaft aufgeben und den Ort verlassen. Nur die zahlreichen Ruinen alter Bauernhäuser, die in traditionellem Stil aus dunklem Naturstein errichtet wurden, erinnern heute noch an die Zeit, als die Menschen in Triquivijate vom Getreideanbau lebten.
Heute leben die meisten Einwohner von Triquivijate, wie der Grossteil der Bevölkerung von Fuerteventura, direkt oder indirekt vom Tourismus. Die Felder, auf denen früher Getreide angebaut wurde, werden dagegen nicht mehr bestellt und dienen heute höchstens noch als Weideflächen für Ziegen und Schafe. In den letzten Jahren hat Triquivijate vor allem durch den Zuzug zahlreicher Ausländer einen beträchtlichen Aufschwung erlebt. Vor allem Deutsche haben sich in Triquivijate niedergelassen und die verlassenen Bauernhäuser renoviert. Außerdem sind in den vergangenen Jahren viele neue Häuser gebaut worden.
Nicht mehr rentabel – die Zucht der Cochnille Laus
Am Ortsrand von Triquivijate befindet sich ein verfallener Gutshof, in dessen Nachbarschaft ein großes Areal mit Feigenkakteen (Opuntia ficus indica) bepflanzt ist. Die aus Mittelamerika stammenden Feigenkakteen wurden auf den Kanarischen Inseln bis zum Ende des 19. Jahrhunderts in großem Stil kultiviert, um auf ihnen die zur Farbstoffgewinnung benötigte Cochnille-Laus (Dactylopius coccus) zu züchten.
Die Zucht der Cochnille-Laus (Dactylopius coccus) wurde auf den Kanarischen Inseln ungefähr ab dem Jahr 1830 in großem Stil betrieben. Zur Gewinnung von 100 Gramm Karminrot benötigte man ungefähr 300.000 Läuse. Diese mussten in mühsamer Handarbeit von den Feigenkakteen abgesammelt werden. Durch die Erfindung der Anilin-Farbstoffe durch BASF Ende des 19.Jahrhunderts gab es bald keine Nachfrage mehr für den aus der Cochnille-Laus gewonnenen roten Farbstoff und die meisten Landwirte gaben die Zucht der Cochnille-Laus wieder auf.