Die Ortschaft La Ampuyenta wird als nördlichstes Dorf in der zentralen Inselebene von Fuerteventura bezeichnet. Obwohl La Ampuyenta nur rund drei Kilometer nordwestlich von Antigua liegt, werden die rund 200 Einwohner des Ortes vom an der Ostküste gelegenen Puerto del Rosario aus verwaltet. Früher lebten die Menschen hier von der Landwirtschaft. Heute arbeiten sie im Tourismussektor, oder verdienen ihr Geld in Puerto del Rosario.
Die Kirche von La Ampuyenta, die Ermita San Pedro de Alcántara, steht im Zentrum des kleinen Ortes und wird als eines der schönsten Gotteshäuser auf Fuerteventura bezeichnet. Wie häufig auf Fuerteventura ist der Kirchhof auch bei der Ermita von La Ampuyenta von einer weißen, zinnengekrönten Mauer umschlossen.
Erbaut wurde die Kirche von La Ampuyenta von Franziskanermönchen. Wann die im Stil des Barock errichtete Ermita San Pedro de Alcántara genau erbaut wurde ist nicht bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche stammt aus dem Jahr 1689. Auffällig ist, dass der Glockenturm bei der Kirche von La Ampuyenta nicht an der Hauptfassade steht, sondern an der linken Seitenwand errichtet wurde.
Das „Hospital“ von La Ampuyenta
Direkt an der Hauptstrasse von La Ampuyenta steht ein auffälliges Gebäude, das allgemein als das „Hospital“ bezeichnet wird. Das Gebäude fällt durch seine ungewöhnliche, rot-weiße Farbgebung und seinen Baustil sofort ins Auge. Auf den ersten Blick erinnert das „Hospital“ mit den kleinen Kreuzen auf den Giebeln fast an einen dreischiffigen Sakralbau.
Das „Hospital“ von La Ampuyenta wurde im Jahr 1891 errichtet. Der Bau des Gebäudes geht auf die Initiative des Arztes Tomás Mesa y Mena zurück, der aus La Ampuyenta stammte und von 1802 bis 1868 lebte. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte Tomás Mesa y Mena aber auf Kuba, wo er sich durch die Behandlung verschiedener Tropenkrankheiten einen hervorragenden Ruf als Arzt erwarb.
Anders als bei den meisten Gebäuden, die Ende des 19. Jahrhunderts auf Fuerteventura entstanden, wurden für den Bau des „Hospitals“ von La Ampuyenta keine Natursteine, sondern Backsteine verwendet. Das „Hospital“ von La Ampuyenta wurde im Baustil des Eklektizismus errichtet und repräsentiert damit eines der wenigen Gebäude, die auf Fuerteventura in diesem Architekturstil erbaut wurden.
Zwar wurde das Gebäude fertig gestellt, das Krankenhausprojekt wurde jedoch nie realisiert. Derzeit steht das „Hospital“ von La Ampuyenta leer. Was zukünftig mit dem Gebäude geschehen soll ist ungewiss.